IMPRESSIONEN einer Reise nach MARSEILLE II

Sonntag, 23.02.2020

Bei besonders gutem Sonnenwetter draußen traditionell gefrühstückt (frisches Baguette, Käse, Wurst), dann um 10.30 Uhr Start nach Gardanne zum GROßEN MARKT, frz. DIMANCHE MARCHE, mit Zwischenstop beim Lidl, um Wasser und Seife zu kaufen. In Gardanne brauchen wir lange, um einen Parkplatz zu finden, werden dann für unsere Hartnäckigkeit im Übermaß belohnt. Wir schlendern gemütlich über den malerischen Markt, der MAITRE kauft einen Bluetooth-Lautsprecher, ich entdecke wunderbaren Rosmarinhonig und eingelegte Oliven. Zusammen kaufen wir als Krönung etwa 3 Kilo Mandarinen und Orangen, die uns bei den weiteren langen Fahrten heute und morgen besonders gut tun werden. Bei alldem plaudern wir viel mit den durchweg freundlichen Einheimischen, und genießen den Abschluss mit einem Espresso für 1,50 € (!).

Dann geht es nach Marseille, genauer zum Stadtteil L’Estaque, wo wir als erstes die Freiheit genießen, wild pinkeln zu können, ohne hohe Bußgelder befürchten zu müssen. Wir gehen an dem eigentlich sehr attraktiven Wagen mit den PANISSE (Süßgebäck in der Art von Berlinern, daher gerne als FRANZÖSISCHE BERLINER bezeichnet) vorbei zum marokkanischen LE PALMIER, wo SERGE eine Fischterrine für 14 € bestellt und ich eine Terrine Poled (mit Geflügel) für 12 €, beide werden mit großem Appetit verschlungen.

Der MAITRE hatte hier vor einigen Wochen eine ansprechende Espressotasse erstanden, er fragt, ob er noch eine zweite haben könnte, und ist angenehm überrascht, als sich die Köchin gut an ihn erinnert.

Bevor wir noh Hus fahren, verbringen wir eine gut ¾ Stunde am Fischerhafen, wo wir den Einheimischen beim Boulespiel zuschauen und uns ausführlich über die unangenehmen Seiten der Liebe austauschen, wie Spannungen wegen zuviel oder zu wenig Eifersucht, Krisen, Therapieversuche und letztlich schmerzliche Trennungen. Schließlich kommen wir zu der Überzeugung, dass HAPE KERKELINGS niederländische Paar- und Familientherapeutin ELFIE VAN DAMPEN mit der Kernthese ihrer Seminare absolut richtig liegt: LIEBE IST AAARBEIT, AAARBEIT, AARBEIT!

Ze Hus gibt es den Rest MAITRE-PUDDING zum Abendbrot, da das Essen im LE PALMIER über die Maßen sättigend war. Anschließend eine ¾ Stunde Session, der MAITRE vermittelt mir die für meine Stimmlage passenderen Tonarten für SUZIE Q und STAND BY ME (3 – 4 Halbtöne tiefer), was für den Gitarristen MARTIN leider bedeutet, dass SUZIE Q (wegen des typischen Gitarrenriffs) von jemand anderem gesungen werden muss. Abschließend stellt SERGE kurz seine Idee vor, den Refrain von STAND BY ME kontrapunktisch mit einem NEED SOMEBODY zu ergänzen.

Dann zieht es uns vor den Fernseher, zum Klassiker RAIN MAN, den wir mit hohem Interesse verfolgen und unter mehreren Aspekten ausgiebig diskutieren, vom Outfit des Jungspundes TOM CRUISE über die exzellente Leistung DUSTIN HOFFMANNS hin zum Thema AUTISMUS.

Trotz hoher Müdigkeit schließe ich mich einer zweiten Session des MAITRES an, in der wir die zweistimmige Version von STAND BY ME, mit SERGE an der UKULELE, weiter entwickeln.

Als ich vom MAITRE gefragt werde, ob ich für morgen einen besonderen Wunsch hätte, antworte ich spontan: „ Bei diesem Wetter möchte ich gerne mit den Füßen im Mittelmeer stehen!“ SERGE murmelt etwas wie „Lass Dich überraschen, ich lass mir was einfallen. Wir stehen morgen früh auf.“

Montag, 24.02.2010

Das Frühaufstehen gelingt überraschend gut, der MAITRE hat allerdings schlecht geschlafen und muss sich nach dem reichhaltigen Mandarinen-Bananen-Joghurt noch mal hinlegen. Ich fotografiere derweil das Haus, vor allem kleine Besonderheiten im Garten aus verschiedenen Perspektiven.

Um 8.30 Uhr geht es los Richtung Toulon. Während SERGE mich über das Ziel noch im Unklaren lässt, geniessen wir mit Songs von Francis Cabrel die Fahrt durch die Provence und machen einen Zwischenstop in einem kleinen und ruhigen Bergdorf LE CADIERE D’AZUR, wo wir bei Kaffe und Tee kurz relaxen.

Dann endlich Aufklärung über das Ziel: SANARY SUR MERE, ein äußerst malerisches Küstenstädtchen, das dem MAITRE vor Wochen von LISA und WERNER bei deren Besuch empfohlen worden war. Da es Montag ist (wenige Touristen), gibt es genügend Parkplätze, und wir sind schnell an einem schönen Strand. Allerdings sind wir auf der Suche nach einem preiswerten Muschelessen und machen uns gleich wieder auf den Weg in die Innenstadt, wo der MAITRE beim ersten Versuch sehr freundlich auf das Restaurant LE PROVENCALE SUR LE PORT verwiesen wird (tatsächlich werden wir direkt dorthin geführt!). Auch dort ist es sehr freundlich, es gibt göttliche MUSCHELN A LA PROVENCALE, reichlich, sehr schmackhaft und preiswert.

Beim anschließenden Bummel über die Hafenpromenade stoßen wir auf eine interessante Bläserkapelle (2 Trompeten, 3 Saxophone – Tenor, Bariton und Bass – und 1 Schlagzeug), der wir eine Weile zuhören. Nachdem wir uns in der Nähe ein Eis gekauft haben, erklingt auf dem Rückweg ein bestens bekannter Bassriff: STAND BY ME! Leider sind wir beide an einem extrem toten Punkt angelangt. Der MAITRE schafft es nicht, das zu tun, was sonst sein Markenzeichen ist, nämlich spontan stimmgewalig einzusteigen, und ich habe es nicht auf dem Schirm, die Szene zu fotografieren. Naja, manchmal soll es nicht sein. Es war wegen der kurzen Zeit auch nicht möglich, wieder SERGEGEPFLEGT durchs Leben laufen zu können, was sich auf einigen Bildern durchaus nicht verbergen lässt.

Auf der Suche nach einem schönen Plätzchen am Meer gehen wir in die andere Richtung der Hafenpromenade, an deren Ende wir fündig werden. Hier ruht sich der MAITRE aus, und mein am Abend zuvor geäußerter Wunsch erfüllt sich auf malerischste Weise.

Die Rückfahrt wird wegen eines spinnenden Navis schwierig, wir stecken das aber gut weg, weil uns klar ist, dass wir an den wenigen Tagen zu jeder Minute eine wirklich gute Zeit miteinander verbracht haben. Zum Abendbrot gibt es den am Freitag bei ELIAS im CASINO gekauften und dann tiefgekühlten Fisch, mit Spinat und Kartoffeln. Dann machen wir eine Rückblende als Grundlage für unseren Reisebericht, und bereiten die Rückreise vor. Schließlich gestalten unsere letzte Session, der MAITRE soliert über ANGIE, und ich singe unter seinen wachsamen Ohren SUZY Q und STAND BY ME, in den Raum hinein und 3 – 4 Halbtöne tiefer als im Original.

Dienstag, 25.02.2020

Wir sind früh aufgestanden und nach einem Espresso mit dem CAMION wie am Samstag nach MALLPASSE gefahren, von dort mit der METRO nach Marseille, GARE DE ST. CHARLES. Ein letzter Blick auf Marseille und sein Wahrzeichen NOTRE DAME DE LA GARE, ein kurzes Verweilen bei einem frühen Pianokonzert im Bahnhof, und dann der Abschied.

Das waren sie schon, unsere Impressionen einer Reise nach Marseille. SERGE wird noch bis zum Sommer im Haus seiner Eltern in Marseille wohnen, und wir wünschen uns allen, dass es bald wieder Gelegenheit geben wird, unter entspannteren Umständen seine Gastfreundschaft genießen zu können. In diesem Sinne bes jlich un Jruss

MAITRE SARDOU und MARTIN WEBER

IMPRESSIONEN einer Reise nach MARSEILLE I

Hallo, aus Anlass meines Besuchs beim MAITRE während der Karnevalstage gibt es hier nach längerer Zeit wieder einen Eintrag. Ich bin MARTIN WEBER, Köln-Bonner Musiker und mit SERGE seit meinem ersten Besuch seiner Veranstaltungen für JOHN LENNON auf dem IMAGINE CIRCLE im Friedenspark Köln befreundet. Ich bin dem MAITRE dankbar dafür, dass er mich in letzter Minute von einer Absage des lange geplanten Besuchs abhalten konnte, denn etwas Besseres als diese fünf intensiven Tage hätte mir nicht passieren können. Als der Besuch vorüber war, hat sich die CORONAKRISE mit voller Wucht über uns allen entfaltet, und wir sind uns darüber im Klaren, dass es in der nahen Zukunft kaum möglich sein wird, die schönen Seiten des Lebens mit der gleichen Unbeschwertheit wahrnehmen zu können, wie sie hier zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grund wünschen wir allen, die hier vorbei kommen, im gleichen Maße von den fröhlichen und lebensbejahenden Impressionen zehren zu können, wie wir sie in dieser Zeit erlebt haben und hier darstellen.

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Freitag, 21.02.2020

Um 15.30 Uhr bin ich endlich in AIX-EN-PROVENCE angekommen, leider an einem anderen als von SERGE vermuteten Bahnhof. Dies sollte aber der letzte Stolperstein nach einer langen Kette von Missgeschicken gewesen sein (falsche Zeiten gebucht, Online-Fahrscheinkauf wg. veraltetem Browser erst in letzter Minute über einen guten Freund möglich, und beinahe den TVG in Paris verpasst).

Dann bei gutem Wetter (das alle drei Tage anhalten wird) der erste Stadtbummel: CAMION (das Wohnmobil) in der Nähe vom CEMETIERE (Friedhof) geparkt – Court de Mirabeau – Döner essen – Rathaus – Centre franco-allemande – Maitres Geburtshaus – Rue Italy (wo SERGE mit der Gitarre eines Straßenmusikers STAND BY ME intoniert – Boulevard Carnot – Tee und ein Kurzauftritt im 3 C (CAFE CULTUREL CITOYEN, Treffpunkt für MUSIKER und KÜNSTLER). Schließlich um 18.40 Uhr ze Hus beim MAITRE in Saint Mitre four de Bux 134, nach Einkauf im Supermarkt CASINO, mit einer von ELIAS geleiteten edlen Fischabteilung.

Ausklang vor dem Fernseher (WETTLAUF GEGEN DIE ZEIT, mit Paul Walker), MAITRE und ich machen sich zu gierig übers Eis her, was der MAITRE in der Nacht wegen seiner Bronchitis bereuen wird.

Samstag, 22.02.2020

Lange geschlafen und draußen ausgiebig gefrühstückt, dann um 10.40 mit dem CAMION nach MALLPASSE , von dort mit der METRO nach Marseille, GARE DE ST. CHARLES, dort mein Rückreiseticket geändert (ab MARSEILLE statt AIX EN PROVENCE). SERGE nutzt derzeit jede Gelegenheit, sich körperlich fit zu halten, sehr lobenswert. Von der großen Treppe der erste Blick auf Marseille, dann gleich zum Relaxen ins RESTAURANT COIN LIBERTÉ , wo der MAITRE erstmals mit ‘POETRY SLAM ‘ Bekanntschaft gemacht hatte, mit interessanten Impressionen auf den Toiletten.

Danach geht es auf der CANEBIERE runter ins afrikanische Viertel zum Pizza essen, von dort direkt zum VIEUX PORT (ALTER HAFEN), mit seiner GEDENKTAFEL (die Gründer von MARSEILLE waren die alten GRIECHEN) und dem großen SPIEGELDACH als zweites Wahrzeichen von MARSEILLE.

Wir entscheiden uns um 14.00 Uhr, mit der Bimmelbahn LE PETIT TRAIN TOURISTIQUE hoch nach NOTRE DAME DE LA GARE zu fahren, mit Blick auf das Meer und das CHATEAU D’IF, die berühmte Gefängnisinsel aus dem Roman DER GRAF VON MONTE CHRISTO. Hier erholt sich der MAITRE von seiner Bronchitis, während ich viel fotografiere.

Nachdem wir im Hafen noch etwas abgehangen haben, geht es zurück noh Hus, wo der MAITRE eine grandiose Gemüsesuppe kreiert. Zum Nachtisch gab es Pudding a la PROVENCALE bis zum Abwinken. Bevor es dunkel wird, mache ich einige Aufnahmen vom Haus.

Abends die erste Musiksession, mit Gesangstipps für mich und Gitarre für den MAITRE, für beide ein toller Zugewinn.